eBay verwaltete Zahlungen: Der ultimative Leitfaden
Cillian Bracken-Conway
Published in eBay, Marketplace - 7 min read - July 7, 2023

Der Checkout-Prozess kann für Online-Händler eine heikle Angelegenheit sein, da viele Käufer bereits beim nächsten Schritt, der Kreditkarteneingabe, abspringen. Mit eBay Managed Payments können Kunden ihren Einkauf abschließen, ohne zu PayPal weitergeleitet zu werden.
Das ist sicherlich eine gute Entwicklung, aber eBay Managed Payments bietet noch viel mehr!
Egal, ob Sie gerade auf das System umsteigen oder sich schon Gedanken über die kommenden Änderungen machen – wir geben Ihnen einen ausführlichen Einblick, was das für eBay-Verkäufer bedeutet.
Was sind eBay Managed Payments?
eBay Managed Payments ist das hauseigene System des Marktplatzes zur Abwicklung von Zahlungen für Käufer und Verkäufer.
Das System wurde bereits 2018 angekündigt. eBay verspricht, durch diese vereinfachte Zahlungsabwicklung den Alltag aller Nutzer deutlich zu erleichtern.
Früher war eBay auf PayPal angewiesen, um Zahlungen zu verarbeiten. Bereits 2002 hat eBay PayPal übernommen, trennt sich aber im Jahr 2015 wieder von PayPal.
Der Marktplatz lädt derzeit Verkäufer ein, an eBay Managed Payments teilzunehmen, und bis 2021 wird die Teilnahme für die meisten Konten verpflichtend sein.
PayPal genießt einen guten Ruf, erforderte bisher aber, dass Kunden eBay verlassen, um einen Kauf abzuschließen. Mit eBay Managed Payments entfällt dieser Schritt, und es stehen den Käufern verschiedene Zahlungsmethoden zur Verfügung.
Bewertung von eBay Managed Payments
In den letzten Jahren wurde eBay Managed Payments schrittweise bei einigen Verkäufern eingeführt. Das war klug, da eBay bereits auf zahlreiche Rückmeldungen reagiert und Änderungen umgesetzt hat.
Derzeit befindet sich das System noch in der Beta-Phase und kann weiter angepasst werden. Viele Probleme, die Verkäufer zuletzt verärgert hatten, sind jedoch bereits behoben.
Vielleicht haben Sie auch schon gehört, dass eBay Managed Payments:
- Keine API anbietet
- PayPal nicht unterstützt
- Wohltätigkeitsorganisationen und Spenden nicht abwickelt
- Für internationalen Versand nicht geeignet ist
Doch Sie können sicher sein, dass diese Punkte heute kein Problem mehr darstellen. Lassen Sie uns die Vor- und Nachteile des aktuellen Systems ansehen.
Vorteile von eBay Managed Payments
Für das System arbeitet eBay mit Adyen zusammen. Diese Plattform unterstützt bereits Zahlungen für Großkunden wie Etsy, Shopify, Uber und Booking.com und verfügt über eine solide Erfolgsbilanz.
Was sind die weiteren Vorteile von eBay Managed Payments?
Kundenkomfort
eBay bietet jetzt mehrere Zahlungsmöglichkeiten an, um den Erwartungen moderner Kunden gerecht zu werden und eBay-Umsätze zu steigern. Akzeptiert werden Kreditkarten, Debitkarten, Gutscheine, Google Pay, Apple Pay, PayPal und PayPal Credit.
Mobile Zahlungslösungen
Mobile-freundliche Zahlungsoptionen mit eBay Managed Payments werden für Käufer und Verkäufer gleichermaßen einen großen Unterschied machen. Im Jahr 2023 finden rund 43 % der US-amerikanischen E-Commerce-Umsätze auf Mobilgeräten statt, was diese Ergänzung sehr zeitgemäß macht. Die 66 Millionen monatlichen App-Nutzer von eBay werden die neue Zahlungsfunktion vermutlich sehr begrüßen. Käufer können sogar ihre Kartendaten zum einfachen Wiederverwenden speichern.
Bessere Konversionsrate
Das Zahlungserlebnis hat einen erheblichen Einfluss auf den Warenkorbabbruch. Eine aktuelle Studie zeigt drei Hauptgründe auf, warum ein schlechter Checkout-Prozess zum Abbruch führt:
- 21 % der Nutzer springen ab, wenn der Checkout-Prozess zu kompliziert ist
- 17 % brechen ab, weil sie der Seite mit ihren Kreditkartendaten kein Vertrauen schenken
- 6 % verlassen den Einkauf, wenn nicht genügend Zahlungsmethoden angeboten werden
Jede positive Verbesserung beim Checkout erhöht die gesamte Konversionsrate erheblich.
Ein einheitliches System
Alle Zahlungen an einem Ort zu verwalten, sollte die Buchhaltung und die Berichterstattung Ihres Shops vereinfachen. Laut eBay wurde das System so konzipiert, dass es eine bequeme Abstimmung erleichtert.
Vereinfachte Rückabwicklung
Alle Kundenstreitigkeiten werden direkt von eBay bearbeitet – es gibt keine separaten Klärungen mehr mit PayPal bei der Rückgabe eines Artikels. Erstattungen, Rücksendungen, Gebühren, Etiketten, Steuerdokumente und Zahlungsplanung werden ebenfalls über dieses System abgewickelt.
Automatisierte Zahlungen
Ein großer Unterschied zwischen eBay Managed Payments und PayPal ist die Möglichkeit, Zahlungen nach Wunsch direkt an Ihr Bankkonto zu überweisen.
Vor eBay Managed Payments wurden Kunden bei Abschluss ihres Kaufs zu PayPal weitergeleitet.
Nachteile von eBay Managed Payments
eBay hat bereits viele Probleme mit Managed Payments behoben, aber es gibt noch einige Herausforderungen, mit denen Verkäufer möglicherweise kämpfen. Es sieht so aus, als wären diese Probleme vorerst dauerhaft.
Liquiditätsprobleme
Wenn eBay eine Bestellung als „Versand ausstehend“ einstuft, müssen Verkäufer diese verschicken. Die Aktualisierung erfolgt jedoch erst, wenn die Zahlung genehmigt ist – nicht, wenn das Geld auf dem Konto eingeht.
Für manche Verkäufer führte die langsame Auszahlung zu Liquiditätsproblemen. eBay hat die Bearbeitungszeiten verkürzt und gibt an, dass Zahlungen innerhalb von zwei Werktagen nach Bestellbestätigung auf dem Konto eintreffen. Verkäufer können zudem Versandkosten aus ihren ausstehenden Zahlungen bezahlen.
Dennoch ist dies ein Schritt zurück im Vergleich zur Sofortverfügbarkeit der Gelder, die viele Verkäufer bei PayPal gewohnt waren.
Einschränkungen bei Listings
Es ist außerdem zu beachten, dass Verkäufer, die eBay Managed Payments nutzen, bestimmte Artikel nicht listen dürfen. Zwar plant eBay, in Zukunft Zahlungen für eingeschränkte Artikel wie Münzen, Fahrzeuge und Wein zu ermöglichen, doch dies könnte die Angebotsvielfalt vorerst einschränken.
Weitere anfängliche Probleme könnten auftreten, wenn eBay das System auf weitere Marktplätze ausrollt. Hoffentlich reagiert eBay weiterhin zeitnah auf Verkäufer-Feedback.
Gebühren bei eBay Managed Payments
Bislang gab es Unklarheiten bei den Gebühren für eBay Managed Payments.
PayPal berechnete Verkäufern 2,9 % des Gesamtbestellwerts sowie 30 Cent pro Transaktion. Anfangs folgte eBay Managed Payments demselben Schema, verlangte jedoch geringere Gebühren. Ab Juli 2020 ändert sich jedoch einiges.
eBay plant, die Zahlungsgebühren künftig als Teil der Finalen Verkaufsgebühr (Final Value Fee) zu erheben. Für die meisten Kategorien besteht diese bei 10 %, zuzüglich Zahlungsgebühren. Die neuen Gebühren sehen folgendermaßen aus:
- Verkäufer ohne eigenen Shop oder mit einem Starter-Store zahlen künftig 12,35 % auf Bestellungen sowie 30 Cent pro Transaktion
- Verkäufer mit Basic-, Premium- oder Enterprise-Store zahlen in den meisten Kategorien 11,5 % plus 30 Cent pro Transaktion
Die neue Gebührenstruktur erschwert den Vergleich mit PayPal-Gebühren. Laut eBay sollten die meisten Verkäufer durch den Wechsel zu Managed Payments sparen. Trotzdem ist es ratsam, ihre Nettomarge neu zu berechnen, bevor sie umsteigen.
Einige eBay-Verkäufer sind über die neue Regelung nicht begeistert, da eBay künftig die Final Value Fee auf die Mehrwertsteuer des Verkaufs berechnet. Auf Fragen von Verkäufern hat ein eBay-Mitarbeiter geantwortet:
Wenn eine Bestellung oder ein Artikel storniert oder zurückgegeben wird, erhält der Verkäufer die Final Value Fee zurück, nicht jedoch die 30 Cent Order-Gebühr. Alle diese Gebühren erscheinen zusammen auf Ihrer monatlichen Rechnung.
Wie Sie mit eBay Managed Payments starten
Schritt für Schritt wird allen Verkäufern die Nutzung von eBay Managed Payments ab Ende Juli 2020 empfohlen. Die Einrichtung ist jedoch unkompliziert.
Registrierung für eBay Managed Payments
eBay plant, das System bis Ende Juli 2020 für die meisten Verkäufer verfügbar zu machen.
Falls Sie eine Benachrichtigung zur Registrierung erhalten haben, sollten Sie hier registrieren, um eine unterbrechungsfreie Abwicklung Ihrer Verkäufe zu gewährleisten – und zwar vor dem 15. Juli.
Überprüfen Sie Ihre E-Mails oder den Bereich „Nachrichten“ in Ihrem Konto, um festzustellen, ob Sie eine Benachrichtigung erhalten haben. Falls nicht, müssen Sie nichts unternehmen. (Es empfiehlt sich, auch zu überprüfen, ob Sie E-Mails von eBay abonniert haben, um keine wichtigen Hinweise zu verpassen.)
Falls Sie auf das neue System umsteigen möchten, aber noch keine Einladung erhalten haben, können Sie hier eine Anfrage stellen.
Einrichtung
Nach der Einrichtung von eBay Managed Payments werden alle bestehenden Angebote automatisch aktualisiert, um Kunden die Zahlungsmöglichkeiten anzuzeigen. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen.
Bis dahin bittet eBay Verkäufer, in ihren Angeboten keine Zahlungsmethoden mehr anzugeben, um Verwirrung bei Käufern zu vermeiden.
Sie müssen kein separates Konto auf einer Payment-Plattform eröffnen – alles geschieht direkt in eBay. Um auf das neue Zahlungssystem umzustellen, verifizieren Sie einfach Ihre Unternehmensdaten und fügen Ihre Bankverbindung hinzu. Den Fortschritt Ihrer Anmeldung können Sie im Bereich „Zahlungen“ im Seller Hub verfolgen.